Showdown im Iran



Die USA und der Iran haben sich in Positionen manövriert, die kaum noch einen Ausweg zulassen und geradewegs auf einen neuen Krieg am Golf zusteuern. Die Dokumentation zeigt die starren Haltungen der Hardliner auf beiden Seiten. Zu Wort kommt General Jafari, stellvertretender Leiter des Nationalen Sicherheitsrates im Iran. "Jedem, der uns angreift, wird es Leid tun", sagt er in seinem ersten Fernsehinterview. Jafari war vor einem Jahr Ziel einer Razzia amerikanischer Spezialeinheiten im Irak, weil er dort angeblich Terroristen trainiert und unterstützt habe. Jafari entkam und saß wenige Monate später bei einer internationalen Konferenz US-Außenministerin Condoleezza Rice gegenüber. Auf der anderen Seite, in Washington, werden die Stimmen der Falken immer lauter, die noch vor Ende der Amtszeit von George W. Bush den Einmarsch in den Iran fordern. "Die Diplomatie versagt, dem Iran muss eine Lektion erteilt werden", sagen sie. Dezidiert zeigt die Dokumentation die geheimen Strategien auf, mit denen beide Seiten die Situation eskalieren lassen. Teheran unterstützt mit Waffen und Sprengstoff massiv Terroristen im Irak. Die USA dagegen schützen und stärken die MEK, eine fast vergessene, ebenso extremistische Splittergruppe von Mujaheddin im Irak und Iran, um das Land zu destabilisieren und die Regierung in Teheran zu schwächen. Der Konfrontationskurs Washingtons und der Einmarsch in den Irak hat die Reformkräfte im Iran geschwächt und maßgeblich dazu beigetragen, den Hardliner Ahmadineschad in Teheran an die Macht zu bringen, so eine These des Films. Die Kriege am Golf haben den Mittleren Osten gravierend verändert, sagen Analysten - zugunsten des Irans. Kein Wunder, dass genau jene Falken, die Amerika in den Irakkrieg trieben, auch jetzt wieder die Kriegstrommel schlagen. Nur das Desaster im Irak habe verhindert, so der Iran-Experte Hillary Mann, dass schon heute amerikanische Soldaten im Iran stehen.

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