Apokalypse Vietnam - Krieg in Indochina



Die Geschichte des Vietnam-Krieges wird vornehmlich aus westlicher Sicht erzählt. Hollywood entdeckte den Krieg als Filmstoff. Die zweiteilige Dokumentation wertet Filmarchive in Hanoi und Saigon aus, gedreht von vietnamesischen Frontkameraleuten. So ergeben sich völlig neue Einblicke in die Geschichte dieses Krieges. Mitte Januar 1968 findet mit der Schlacht um den amerikanischen Stützpunkt Khe Sanh eine der blutigsten Auseinandersetzungen des Vietnamkrieges statt. Doch diese Schlacht ist nur ein Ablenkungsmanöver. Der Vietkong plant nach zahlreichen Terroranschlägen den entscheidenden Schlag gegen den Süden. Eine der wichtigsten Nachschublinien der Nordvietnamesen ist seit 1959 der Ho-Chi-Minh-Pfad, ein verästeltes System von Transportwegen. Trotz massiver Bombenangriffe gelingt es den Amerikanern nicht, den Vietkong von dieser Lebensader abzuschneiden. Über den Ho-Chi-Minh-Pfad rollt auch der Nachschub für die Tet-Offensive, bei der es dem Vietkong gelingt, vorübergehend die alte Kaiserstadt Hue zu erobern. Militärisch wird die Tet-Offensive zwar zur Niederlage, doch propagandistisch entwickelt sich Tet zum entscheidenden Wendepunkt. Washington erkennt, dass der Krieg militärisch nicht mehr zu gewinnen ist. Die Konsequenz heißt: Rückzug aus Vietnam. Trotzdem steuert der Krieg in den frühen 70er Jahren immer neuen blutigen Höhepunkten zu. Erst am 27. Januar 1973 wird in Paris das Friedensabkommen für Vietnam unterzeichnet, aber der Krieg geht weiter. 1975 scheint für den kommunistischen Norden die Zeit reif für den Todesstoß gegen Saigon. Die Ho-Chi-Minh-Offensive führt zum Zusammenbruch der südvietnamesischen Armee. Im April 1975 rücken die Truppen Hanois in Saigon ein. Die Amerikaner bringen sich in letzter Minute in Sicherheit. Im Mai 1975 ist Vietnam wieder vereinigt. Doch es ist noch ein langer Weg, bis in der ganzen Region Frieden einkehrt.

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